Schaffenskraft

Ich bin grad in der Schaffenskraft, in der Umsetzungsphase von Projekten. Doch diese Kraft kommt nicht aus dem Nichts.

Es gibt Phasen der Stille. In der Stille muss sich mein System regenerieren und ich widme mich dem Prozess des Lauschens. Immer wieder bin ich einfach nur da und lausche, ohne daran festzuhalten, was ich spüre, wahrnehme, denke. Ich lasse bewusst immer wieder los und gehe wieder und wieder in die Stille, die Leere, die Ruhe. So lange, bis es tatsächlicher ruhiger wird. Erst in der Ruhe gelingt das tiefe Lauschen.

Es gibt Phasen der Inspiration. Da ist Kreativität und da purzeln Ideen in mich rein. Die Impulse kommen aus der Stille und nicht aus dem Alltragsstress. Der Alltagstrott bringt auch Ideen, aber die haben eine andere Qualität, als die Inspirationen aus der tiefen Essenz.

Ich höre, nehme die Inspirationen auf, sortiere sie und manchmal schreibe ich sie auch auf. Ich bleibe mit ihnen. Beobachte sie, ob und wie sie sich verändern oder ob sie wieder verschwinden. Ich sortiere sie. Und dann warte ich.

Irgendwann kommt der klare Impuls zur Umsetzung. In dieser Phase habe ich grosse Klarheit und keine Entscheidungsprobleme. Mit Freude setze ich um, was in mir gewachsen ist und widme mich meiner Schaffenskraft.

Die schwierigste Phase für mich ist die 1. Phase. Immer wieder muss ich mich bewusst rausnehmen. Es braucht eine Entscheidung zum Innehalten. Im Alltag geht das schnell unter und die Tage bröseln dahin. Das Warten bis man irgendwann mal Zeit hat, funktioniert nicht.

Phase 2 und 3 sind für mich beide relativ einfach, die liegen mir in den Genen. Ich war schon immer eine Umsetzerin, habe einfach gemacht ohne tausendmal darüber nachzudenken, dass etwas schiefgehen könnte. Diese Gabe der Fokussierung ist für mich ein Geschenk und dafür bin ich dankbar.

Wo bist du grad dran? Wie ergeht es dir in diesem Prozess?

Herzlich, Denise