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Neurodivergenz

2. June 2025, Denise Rüttimann

Neurodivergenz

Neurodivergente Menschen haben eine andere Verarbeitung von Sinnesreizen und daher eine spezielle Wahrnehmung der Welt. Dies führt zu einem ganz eigenen Erleben, das sich von dem neurotypischer Menschen in vielen Bereichen (Denken, Lernen, Wahrnehmung, soziale Interaktion) unterscheidet.

Das Konzept der Neurodiversität hat zu einer neuen, gesellschaftlichen Bewegung geführt, welche neurobiologische Besonderheiten nicht mehr pathologisiert, sondern als Teil der natürlichen Bandbreite des Menschseins ansieht. Neurodiversität führt zu unterschiedlichen Sichtweisen auf die Welt. Sehr oft gehen gewisse Beeinträchtigungen in einem Bereich mit spezifischen Begabungen in anderen Bereichen einher.

Neurodivergent sind unter anderem Menschen im Autismus-Spektrum, ADHS-ler oder Hochsensible. Diese drei Ausprägungen sind nicht scharf voneinander zu trennen, sondern können sich überschneiden.

Eine hohe Sensibilität und niedrige Reizschwelle führen bei vielen neurodivergenten Menschen zu einem stärkeren Stresserleben. Ausserdem sind soziale Interaktionen aufgrund ihrer zu verarbeitenden Vielschichtigkeit an Sinneseindrücken, Gefühlen und Stimmungen sehr anstrengend. Neurodivergente Menschen verbrauchen daher bereits einen grossen Teil ihrer Energie, um den für sie stressigen Alltag zu bewältigen. Sie sind deshalb häufig erschöpft, reizüberflutet oder haben das Bedürfnis nach Rückzug und Erholung.
Genauigkeit, logisches Denken, eine grosse Ausdauer in Dingen, die sie interessieren, unkonventionelles Denken, Kreativität, Zuverlässigkeit, hohe Sensitivität und Sensibilität sind nur einige Beispiele für Eigenschaften, die neurodivergente Menschen oft auszeichnen.

Wie sich eine neurodivergente Veranlagung auswirkt, hängt stark von den Umweltbedingungen ab. Manche Betroffene leiden unter ihrem Anderssein und entwickeln zusätzliche psychische oder körperliche Symptome wie starker Stress, Ängste, Depressionen, Burnouts, Essstörungen, Süchte und Schlafstörungen. Für sie kann es wichtig sein, eine Diagnose zu bekommen, um ihr Anderssein einordnen zu können, ihr Leben anders gestalten zu können oder auch um Unterstützung durch Therapien zu bekommen. Besonders die weibliche Form von Autismus oder ADHS ist oft hinter einer schwer durchschaubaren Maske versteckt. Die Frauen sind seit Kindheit geübt und trainiert, sich anzupassen, nicht aufzufallen, dass es für die Frauen selbst oft schwierig ist, ihr eigenes Maskieren zu entlarven. So kommt es zu Fehldiagnosen wie z.B. Essstörungen, Burnouts, Depression, was dann zu falschen Behandlungen und weiterem Leid führt.

Deshalb ist es für jeden Menschen wichtig ist, sich selbst gut kennen zu lernen, um sich zu verstehen. Das Erkennen der eigenen Natur ist Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung im Umgang mit Schwierigkeiten.

Es ist wichtig, die Gesellschaft über besondere Bedürfnisse von Mitmenschen aus dem ganzen neurodiversen Spektrum aufzuklären, um gegenseitiges Verständnis und Rücksichtnahme zu erleichtern.

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