7. July 2024, Denise Rüttimann
Wieso ist die Wald-Mandala-Praxis eine Lebenspraxis? Entspanntes Sein vs. innerer Sog.
Die Art und Weise, wie wir im Wald Madalas kreierten (siehe voriger Post) ist eine Lebenspraxis.
Bei der Wald-Mandala-Praxis geht es um Achtsamkeit und um Bewusstsein, verbunden mit der Natur und dem Wald. Und um die Frequenz der Stille und des Friedens des Waldes und in uns. Aus diesem Ort wollen wir nichts und brauchen wir nichts.
In der Wald-Mandala-Praxis gilt die Einladung, uns zu beobachten. Gibt es einen Sog in uns, der unbedingt die schillerndsten Blumen, Blüten und Blätter abreissen will? Der unbedingt ein "schönes" Mandala kreiern will? Wo kommt der Sog her? Gibt es Achtsamkeit den Pflanzen gegenüber? Wie ist es mit der Achtsamkeit gegenüber den Tieren? Bin ich laut (akustisch oder energetisch) und schrecke ich die Waldwesen auf? Beschlagnahme ich Raum oder überschreite ich Grenzen, auch energetisch? Unterscheide ich zwischen einem wunderschön pfeifenden Singvogel, einem scheuen Reh, einer stechenden Mücke oder Zecke. Was sind meine Kriterien? Wie ist mein Umgang damit? Es gibt nichts zu be- oder verurteilen, sondern zu beobachten. Wir beobachten uns selbst.
Doch was hat das mit dem realen Leben zu tun?
Das duale Leben offeriert uns Möglichkeiten, Anhaftungen an Positives ("das will ich unbedingt (wieder)") bzw. den Wunsch, Negatives loszuwerden, zu beobachten
Wenn wir im Mangel sind, gibt es möglicherweise einen Sog in uns, der etwas will oder etwas braucht. Auf der einen Seite gibt es diesen Teil, der sich etwas «nimmt» oder nehmen will, z.B. in Form von Raum oder Forderungen. Auf der andern Seite ist der Teil, der etwas braucht, z.B. Ruhe, und glaubt, das hätte mit den andern zu tun, weil die z.B. angeblich unsere Grenzen nicht einhalten. Wir haben Erwartungen an andere Menschen und die Gefahr, unseren Mangel auf sie zu projizieren, ist verlockend. Das fühlt sich dann so an, als wäre das Problem bei den Andern.
Etwas trickiger ist der Sog, der unbedingt andern helfen will, der andere retten will, der weiss, was der andere braucht und auch gerne Tipps gibt, obwohl nicht danach gefragt wurde. Das Heimtückische ist, dass wir glauben, das alles geschehe aus Liebe. Wir meinen es ja angeblich nur gut. Dahinter steckt oft ebenso ein Mangel. Wir spüren das, wenn unser Selbstwert steigt und es uns gut tut, WEIL wir geholfen haben. Oft fühlt sich die Helfende dann deutlich besser als diejenige, der geholfen wurde.
Es geht also um Achtsamkeit mit uns. Ums Erforschen unserer persönlichen Söge. Und es geht um die Entscheidung, INNEZUHALTEN. In uns zu lauschen. Der Wald bietet uns ein liebevolles Feld, um uns zu spüren und reflektieren. Unsere Impulse und ihre Quellen wahrzunehmen. Uns zu prüfen.
Danke Wald, danke Pachamama.
Herzlich, Denise
25. July 2024
Morgenpraxis. Sonnenstrahlen. Naturbad. Stille. Vogelgezwitscher. Licht. Erde. Gräser. Einssein. Alles. Nichts. Hier.
Lesen5. July 2024
Offensichtlich entstanden da wundervolle Wald Mandalas. Man könnte meinen, wir hätten die schönsten Schätze des Waldes…
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